· 

Was bleibt von Käthe?

Käthe wurde am 15. Dezember 1911 geboren. 

Sie fand keinen Mann, der sie heiraten wollte.

So blieb sie auf dem elterlichen Hof.

Und arbeitete mit auf dem Feld und im Stall.

Der älteste Bruder heiratete. 

Die neue Frau im Haus machte den Haushalt.

Käthe hatte ein Bett und einen Kleiderstock in der Aufkammer.

Endlich wurde ein Sohn geboren.

Es war nicht Käthes Kind, aber sie liebte ihn. 

Als er ein kleiner Junge war, bot sie ihm 10 Pfennig.

Dafür, dass er bei ihr im Bett schlief.

Und sie es beide kuschelig und warm hatten.

Die Verwandten mochten sie.

Sie war herzensgut, wie man so sagt.

Irgendwann wurde die Rente mit 65 eingeführt.

Für anspruchslose Frauen wie sie, 

denn nie hatte jemand für sie eingezahlt. 

Sie freute sich auf ihre eigene Rente.

Am 11. März 1975 starb sie an einer Grippe.

Im Bett in ihrer kalten Aufkammer.

„Bliv bi mi“, sagte sie zur Frau ihres Neffen.

Das tat die Frau. Sie war auch eine gute Seele.

Käthe konnte sehr fein stricken.

Damals war Wolle kratzig.

Noch gut für die Bethelsammlung.